Mittwoch, September 07, 2011

Berlin - Part 1 and Gregory Crewdson


Lange habe ich nicht mehr gebloggt, dabei habe ich im Moment Semesterferien. Abei vielleicht ist das ja auch der Grund für die Abwesenheit. Schließlich will die Familie, die man so selten sieht, auch was von einem haben. Die Freunde von Zuhause wollen auch besucht werden. Und auch einfache Entspannung von den Unisorgen und dem Internet, das während der Vorlesungszeit ständiger Begleiter ist, soll nicht zu kurz kommen. Nun habe ich eine Woche Heimat hinter mir, eine weitere Leipzig und befinde mich, sozusagen als Urlaubsersatz, gerade in Berlin. Fantastische 3 Tage habe ich hier bereits verbracht, 4 stehen noch bevor.

Gleich am Sonntag, nachdem wir angekommen sind und unsere Ferienwohnung bezogen haben, gings in die Oranienburger Straße auf einen erneuten Besuch im Kunsthaus Tacheles. Durch den Tipp der lieben Alma haben wir es anschließend noch zum letzten Tag von zwei wirklich tollen Ausstellungen im C/O Berlin geschafft.
Die eine "Sibylle Bergemann. Polaroids" zeigte wundervoll verträumte, fast schon melancholische Polaroids von Models, aber auch Kindern, Statuen und der Natur. Besonders die kleine Dokumentation über die letzten Jahre der an Krebs erkrankten Künstlerin war sehr interessant, gleichzeitig aber auch traurig anzusehen.

Die zweite Ausstellung "In a Lonely Place" zeigte die Arbeiten des Fotografen Gregory Crewdson und war sehr beeindruckend. Den Amerikaner nur als Fotografen zu bezeichnen, widerspricht mir seit dieser tollen Ausstellung schon etwas. So inszeniert er seine Fotos vielmehr wie kunstvolle Filmsets großer Hollywood-Produktionen. Hinter einem Bild stecken auch schon mal mehrere Monate Vorbereitung. Geeignete Locations werden gesucht, oder es werden bei Bedarf auch mal extra Kulissen gebaut, denen aufwendige und detaillierte Storyboards vorangehen. Wenn das Set feststeht und die Personen bedacht auf ihren Plätzen im Bild platziert sind, wird die Szenerie schließlich perfekt ausgeleuchtet. Ist das Foto geschossen, wird es in der Postproduction noch perfektioniert. Und so entsteht mit Hilfe eines großen Teams ein perfekt arrangiertes und bis ins kleinste Detail durchdachtes Bild, das genauso gut für ein Gemälde oder ein Kino-Still gehalten werden könnte. Zum Beispiel eins von David Lynch oder auch von Steven Spielberg.

Die Bilder seiner berühmtesten Foto-Serie "Beneath the Roses", die auch Teil der Ausstellung war, zeigen auf den ersten Blick harmlose Kleinstadt-Szenerien, die jedoch bei näherem Hinsehen dunkle, bedrückende Geschichten erzählen. Geschichten von Einsamkeit und Verstörung.  
Das Interesse an der menschlichen Psyche hat Crewdson sozusagen schon in die Wiege gelegt bekommen und hat bereits in seiner Kindheit die Sitzungen seines Vaters, eines Psychoanalytikers, mit dessen Patienten belauscht. Das sieht man seinen großformatigen Bildern an, die einerseits faszinieren, andererseits aber Angst machen. Hier habe ich eine kleine Auswahl für euch zusammengestellt.

Click to enlarge!
 

English

So sorry for the lack of posts in the last weeks, I enjoyed my semester break without internet and really needed this. After one week at home and in Leipzig I'm in Berlin right now. On Sunday me and my boyfriend visited two art exhibitions at C/O Berlin - "Sibylle Bergemann. Polaroids"  and "Gregory Crewdson. In a Lonely Place". Especially the last one was very impressive. So I had to show you Crewdson's work. 

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