Aus Dänemark kommt diesmal die wohl gelungenste Kampagne des nächsten Sommers, genauer von Anne Sofie Madsen. Eingefangen hat sie der Fotograf Jens Langkjaer. Und das so ganz anders als sie auf dem Runway oder im Lookbook gezeigt wurden. Da werden uns die wundervollen Entwürfe auf der elfengleichen Nadja Bender und mit einem Setting, welches die Kleider perfekt zu absorbieren scheint, präsentiert, wohingegen bei der Modenschau futuristische Amazonen mit Punkeinfluss auf den Laufsteg geschickt wurden. Und doch passen beide Stile zu den extravaganten Stücken.
Kontrastreich sind dabei auch die Designs von Anne Sofie Madsen selbst. Während manche Entwürfe von anmutigen Schwänen und erhabenen Eiskönniginnen inspiriert zu sein scheinen, erinnern andere an ausgefallene, super-edle Streetwear. Zarte, transparente Kleider erlauben tiefe Einblicke und lenken gleichzeitig den Blick auf die feinen Feder- und Schmuckstein-Details oder aber auf die geometrischen Laser-Prints. Woanders blicken einem grimmige und dunkel illustrierte Gesichter oder gefährliche Transformers-Fratzen von Shirts und Kleidern entgegen. Fransen, Plisse, Leder und Seide, all diese Elemente und Materialien finden bei der Dänin Beachtung und kreieren somit eine fantasievolle Kollektion mit dem klangvollen Namen Cherrilee.
Und das alles, obwohl Madsen gerade mal vor drei Jahren ihr Studium an der Royal Danish Academy of Fine Arts abgeschlossen hat. Anschließend folgten Jobs bei Dior und Alexander McQueen, bevor sie ihre erste Kollektion auf der London Fashion Week im Jahr 2010 zeigte. Seitdem designt sie ihre außergewöhnlichen Stücke mit dem folgenden Wunsch: "to show the well-known through the un-known and to use traditional handcraft methods and couture techniques within ready-to-wear." Und das gelingt ihr ganz hervorragend, oder was sagt ihr? Mein Favorit aus der Frühjahr/Sommer 2013 Kollektion ist übrigens das Rohrschachtest-Kleid, das es auch in die Kampagne geschafft hat.
Photos: Anne-Sofie Madsen
